Chronischer Tinnitus – Was kann ich selbst noch tun?

3 Tipps aus der Praxis

🡪 „Gedanken-Stopp“: Negative Gedanken und Gedankenspiralen führen zu hoher innerer Anspannung und auch Katastrophen-Szenarien. Unsere Patienten haben häufig das Gefühl, dass es keinen Ausweg mehr aus der aktuellen Situation gibt und sie ihr Leben dem Tinnitus anpassen müssen. Nachdem der Weg aus der Abwärtsspirale oft mühselig ist und man selbst nur schwer Alternativen findet, kann ein Counseling oder auch eine Psychotherapie sinnvoll sein.

🡪 „Ran an das Arbeitstier“: Viele Patienten beschreiben eine hohe Arbeitsbelastung, Stress oder im schlimmsten Fall Mobbing am Arbeitsplatz im Vorfeld der Erkrankung. Der Ausstieg aus dem Hamsterrad ist oft schwierig und fordert unseren „inneren Kritiker“ heraus. Der innere Kritiker verhindert häufig eine Veränderung unserer Lebensgewohnheiten hin zu einem ausgewogenen Freizeitverhalten und eine Neuorientierung für unsere Ziele im Leben.

🡪 Selbstmitgefühl: Darf ich mich um mich selbst kümmern? Ja! Der Begriff des Selbstmitgefühls umfasst die Bereiche Achtsamkeit, Selbstfreundlichkeit und verbindende Humanität. Vielen PatientInnen fällt es schwer, eigene Bedürfnisse und auch ein Leiden an der Situation zuzulassen, ohne sich selbst als schwach und jammerig zu bewerten. Das Selbstmitgefühl ist kein Weg zum Egotrip, sondern eröffnet neue Chancen, mit dem eigenen Leiden umzugehen. Eben kein Egotrip!