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Schlaf Schlafstörung München Schlafapnoe

Definition – Was ist Schlaf?

„Schlaf ist ein regelmäßig wiederkehrender Zustand, bei dem sich Bewusstseinslage und Körperfunktionen ändern. Schlafen ist ein in sich rhythmisches Geschehen, welches einhergeht mit relativer motorischer und sensorischer Ruhe. Der Mensch schläft, damit sich sein Körper entspannen und erholen kann.“(Reinhardt, Allgemeines zum Thema Schlafen)

Obwohl noch viele Fragen hinsichtlich des Schlafes offen sind, konnte festgestellt werden, dass ein Schlafentzug oder schlechter Schlaf sowohl negative psychische wie auch körperliche Folgen haben kann. Für einen erholsamen Schlaf ist es enorm wichtig, dass die sogenannte Schlafarchitektur nicht gestört ist. Die Schlafarchitektur ergibt sich aus der Abfolge der verschiedenen Schlafstadien.

  • Stadium 1: Übergang von Wach zu Leichtschlaf
  • Stadium 2: leichter stabiler Schlaf
  • Stadium 3: Tiefschlaf (slow-wave-sleep)
  • REM-Schlaf (rapid eye movements): Schnell auftretende Augenbewegungen

Der Schlaf wird in ca. 90 minütige Schlafzyklen unterteilt. Ein gesunder Mensch schläft in der Regel zügig ein (8-15 Minuten) und bewegt sich über eine „Treppe“ rasch vom ersten ins zweite Schlafstadium (Leichtschlaf, Stadium 1 und 2), in den Tiefschlaf (Stadium 3). Daraufhin folgt eine REM-Schlafphase und die Schlafzyklen beginnen wieder von vorne. Im ersten Teil der Nacht tritt vermehrt der Tiefschlaf auf. Gegen Morgen wird der Schlaf dann immer leichter und die REM-Schlafanteile nehmen zu. Der prozentuale Anteil der Schlafstadien ist zudem altersabhängig.

Schlafstörungen München

Obstruktives Schlafapnoe Syndrom (oSAS) München

Man schätzt, dass rund 2-4% der Erwachsenen Bevölkerung zwischen 30 und 60 Jahren von der Schlafapnoe betroffen sind.

Das Wort Apnoe kommt aus dem Griechischen und bedeutet Atemstillstand. Bei der Schlafapnoe setzt also die Atmung aus. Geschieht dieses seltener als 5-mal pro Stunde Schlaf, messen Mediziner ihnen keine Bedeutung bei. Kritisch wird es, wenn die Atmung häufiger unterbrochen ist. In schweren Fällen kann es sogar zu 100 Atemaussetzer pro Stunde Schlaf kommen, manche dauern einzelne länger als 60 Sekunden! Wer so unregelmäßig atmet, dessen Blut wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Schlafstörungen mit Atemaussetzern sind purer Stress für den Körper und das Gehirn. Ein unbehandeltes Schlafapnoesyndrom verursacht unter anderem Bluthochdruck, begünstigt Herzinfarkt und Schlaganfall, verschlechtert einen bestehenden Diabetes und kann Männern zu Impotenz führen.

Bei einem obstruktiven Schlafapnoe Syndrom werden die Apnoen dadurch ausgelöst, dass es während des Schlafes wiederholt zu einem Kollaps des Gewebes im Rachenraum kommt, wodurch die oberen Atemwege teilweise oder ganz blockiert werden (=Obstruktion).

Ursachen für diese Verengung können vielfältig sein: vermehrte Entspannung der Muskeln während des Schlafes, genetischer Ursachen, anatomischer Besonderheiten im Rachenraum, Veränderungen im Atmungs- und Schlaf-Wach-System, Alter und Gewicht.

Durch die Verengung im Rachenraum sinkt die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff. Wenn eine Sauerstoffunterversorgung von Herz und Körper droht, nimmt das Gehirn die Atmung reflexartig wieder auf. Mit heftigem Schnarchen versucht der Schlafende schnell Luft zu bekommen und das Blut schnellstens wieder mit Sauerstoff zu versorgen. Wenn sich dieses dauernd wiederholt ist der Körper die ganze Nacht in Alarmbereitschaft und versucht Atmung, Sauerstoffsättigung und Blutdruck zu regulieren. Meistens schafft er das, ohne dass man richtig bewusst aufwacht, aber an einen erholsamen ungestörten Nachtschlaf ist nicht zu denken! Dieses führt dazu, dass man sich am Morgen schon unausgeschlafen fühlt, auch tagsüber unter übermäßige Tagesschläfrigkeit, Leistungsabfall in Beruf und Alltag, sowie depressive Symptome leidet.

Risikogruppen: Die Schlafapnoe kann jeden treffen – Kinder, junge Erwachsene oder Senioren, Normal- oder Übergewichtige, Männer oder Frauen. Allerdings tritt die Schlafapnoe häufiger bei Männern auf. Bei Frauen steigt das Risiko nach den Wechseljahren. Der größte Risikofaktor ist jedoch das Übergewicht.

Therapieoptionen beim oSAS München

– nCPAP-Therapie (nasal continuous positive airway pressure) = Überdrucktherapie
Ein nCPAP-Gerät ist ein Gerät mit einem Gebläse, welches Raumluft mit einem erhöhtem Druck über einen Schlauch und einer Atemmaske in die Atemwege pumpt. Der über eine Nasenmaske oder Mund-Nasen-Maske zugeführte verstärkte Druck bewirkt, dass die Atemwege offengehalten werden und die Patienten frei atmen können. Hierbei handelt es sich nicht um eine Sauerstofftherapie! Ergebnis: keine lästigen Schnarchgeräusche, keine Atemstillstände und endlich wieder ein erholsamer Nachtschlaf.

Die nasale Überdruckbeatmung ist immer noch der Goldstandard und die effektivste Methode zur Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe.

– Rückenlageverhinderungsweste
Bei einem Rückenlage-abhängiges oSAS treten die Atemstörungen vorwiegend in Rückenlage Atemaussetzer auf. Die vermehrten Atemstörungen erklären sich dadurch, dass der Rachenraum bedingt durch die Schwerkraft der nach hinten fallenden Zunge leichter kollabieren kann. Eine Rückenlage-verhinderungsweste verhindert, dass sich der Betroffene während des Schlafens auf den Rücken drehen kann.

– Unterkieferprotrusionsschiene
Diese, nur in der Nacht zu tragende Schienen dienen dazu, den Unterkiefer während des Schlafes nach vorne zu verlagern. Dadurch wird der hinter der Zunge gelegene Atemraum vergrößert und die Rachenmuskulatur gespannt. In bestimmten Fällen lassen sich dadurch die Atemwege bei einem leichten bis mittelgradigem Schlafapnoe-Syndrom offen halten. Die Unterkiefer-Protrusionsschienen werden individuell von Zahnärzten angepasst. Voraussetzung sind gesunde Zähne und Zahnfleisch.

– Hypoglossus-Schrittmacher (Zungen-Schrittmacher)
Eine relativ neue Methode ist die Behandlung mit einem Hypoglossus-Schrittmacher. Hierbei wird ein kleines Gerät unterhalb des Schlüsselbeins implantiert, von dem aus Elektroden zum Hypoglossus-Nerv, der die Zungenmuskulatur kontrolliert, gehen. Durch schwache Elektroimpulse sorgt der Schrittmacher in der Nacht dafür, dass der Zungenmuskel angespannt bleibt, damit die Zunge nicht nach hinten fallen und den Atemweg verschließen kann.

Dieses Verfahren ist derzeit noch kein Standard-Therapie, auch müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, dass die Krankenkasse diese Kosten übernimmt.

Restless legs Syndrom (Unruhiges Beine Syndrom) München

Restless legs Syndrom, oder auch Syndrom der ruhelosen/unruhigen Beine, beschreibt ein Krankheitsbild, das die Betroffenen meist mit Missempfindungen in den Extremitäten, vor allem in den Beinen und einhergehenden Bewegungsdrängen beschreiben.

Patienten erleben im Sitzen und Liegen, oft auch nach dem Zubettgehen einen unangenehmen Bewegungsdrang und Missempfindungen in Form von Kribbeln und Ameisenlaufen in den Beinen.

Die Empfindungen sind nicht mit Wadenkrämpfen, Prickeln eingeschlafener Beine oder dem gelegentlich bei Diabetikern auftretenden Gefühl brennender Nadelstiche zu verwechseln. Die Schmerzen zeigen sich häufig in den Waden und lassen sich durch Bewegung oder Streckung vorübergehend lindern. Obwohl die Beschwerden eher im Wachzustand auftreten, hindern sie die Betroffenen oft beim Einschlafen und somit den Schlaf. Ein RLS tritt häufig bei Personen auf, die ansonsten gesund sind und steht in keiner Verbindung zu psychischen oder psychiatrischen Störungen. Bei bis zu 60% der Patienten ist das RLS genetisch bedingt. Bei den verbleibenden 40% Patienten sind die häufigsten Ursachen ein Eisenmangel, eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz oder eine Schwangerschaft. Weiter auslösende Faktoren können Einnahme bzw. Absetzer bestimmter Medikamente oder bestimmte Grunderkrankungen wie Polyneuropathie, M. Parkinson oder Multiple Sklerose sein. Diese Erkrankung tritt mit sehr unterschiedlicher Intensität bei 5-10% der Bevölkerung auf.

Therapieoptionen beim Restless-legs-Syndrom (RLS) und PLMS München

Als erstes erfolgt eine Abgrenzung zu anderen Erkrankungen oder Ursachen (Eisenmangel, Niereninsuffizienz oder medikamentöse Behandlung mit bestimmten Medikamenten, wie zum Beispiel Antidepressiva).

Vielen Patienten kann mit warmen oder kalten Bädern, Beinmassagen, Heizdecken, Eisbeuteln, regelmäßigem Sport oder Vermeidung von koffeinhaltigen Getränken geholfen werden. Wenn keine dieser Behandlungsmethoden eine Verbesserung gebracht hat, werden Medikamente eingesetzt.

Bei periodischen Beinbewegungen bedarf es nicht immer einer Behandlung. Vielen Patienten kann bereits durch einfache Maßnahmen wie das Einhalten von schlafhygienischen Maßnahmen geholfen werden. Ausnahmen bilden die Fälle, in denen die Patienten unter starker Tagesmüdigkeit, bedingt durch den schlechten Schlaf, leiden. Hier ist eine medikamentöse Behandlung möglich.

Wichtig ist aber auch zu wissen, dass manche andere Medikamente die RLS-Symptomatik verstärken können und deshalb jede Wirkung mit dem Arzt besprochen werden sollte (wie z.B. bei Antidepressiva).

Periodische Bewegung der Gliedermaßen (Periodic Limb Movement Syndrom) München

Periodische Beinbewegungen wirken sich, ebenso wie das Restless-legs-Syndrom, auf den Schlaf und damit auf die Funktionstüchtigkeit am Tage aus. Im Gegensatz zu den ruhelosen Beinen treten die periodischen Gliedmaßenbewegungen unbewusst im Schlaf auf und entziehen sich jeglicher Kontrolle. Die Ursachen dieser Krankheit sind weitgehend ungeklärt, wobei die auslösenden Faktoren denen des RLS Syndroms entsprechen. Gehäuft wird das PLM Syndrom bei Patienten mit Nierenerkrankungen und Narkolepsie beobachtet.

Narkolepsie München

Im Volksmund auch „Schlafkrankheit“ oder „Schlummersucht“ genannt. Hierbei liegt eine Störung der Schlaf-Wach-Regulation zu Grunde. Das Hauptsyndrom ist die exzessive (extrem ausgeprägte) Tagesschläfrigkeit mit unwiderstehlichen Einschlafattacken, teilweise auch mit vollständigem Verlust der Muskelspannung einzelner Körperteile, so dass es bei vollem Bewusstsein zu Stürzen kommen kann (Kataplexie). Auch der Schlaf selbst ist oft gestört. Es kann zu „Schlaflähmung“ und Halluzinationen beim Übergang zwischen Wach und Schlaf kommen. Diese Erkrankung ist selten, sie tritt mit einer Häufigkeit von unter 1/1000 auf.

Therapieoptionen bei Narkolepsie München

Eine medikamentöse Behandlung sollte individuell erfolgen und in Abstimmung mit dem jeweils behandelnden Arzt begonnen und langsam erprobt werden. Dafür sollten Betroffene Schlafprotokolle führen und den Arzt über die Alltagssituation aufklären um die Behandlung effizienter zu gestalten. Als nichtmedikamentöse Maßnahmen sind Einhaltungen von schlafhygienischen Maßnahmen, ausgeglichene zuckerarme Ernährung, Vermeiden von Alkohol, Genuss von Koffeinhaltigen Getränken, körperliches Training.

Bruxismus München

Burxismus ist das unbewusste, meist nächtliche, aber auch tagsüber ausgeführte Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne. Starkes Knirschen  führt zu einem Verschleiß der Zähne, des Kiefergelenks und zu Problemen im Halswirbelbereich. Auf diese Weise kann es zu schweren Schmerzsyndromen und Ohrpfeifen (Tinnitus) kommen. Weitere häufige Symptome sind Schwindel, Sehstörungen und Übelkeit.

Therapieoptionen bei Bruxismus München

Es hilft oft schon eine Anleitung zur Selbstbeobachtung und eine Aufklärung des Patienten über die Zusammenhänge sowie Anleitungen zur Selbstmassage oder verspannten Muskeln, um die Beschwerden etwas zu lindern. Hilfreich kann auch die Zusammenarbeit des Zahnarztes mit einem entsprechend fortgebildeten Physiotherapeuten sein. In bestimmten Fällen kann dies zu einer Reduktion des Tonus der Kaumuskulatur führen. Eine Psychotherapie kann je nach Krankheitsbild bei der Behandlung von Bruxismus-Patienten sinnvoll sein.

Die Richtige Schlafhygiene 

Als Schlafhygiene bezeichnet man die Gewohnheiten, die für einen gesunden Schlaf förderlich sind. Die meisten Patienten haben von diesen „schlafhygienischen“ Regeln schon einmal gehört – gar ausprobiert. Tatsache ist jedoch, dass die Schlafhygiene an sich, keine „Wunder“ vollbringen kann. Dennoch zählt sie zu den Grundbausteinen jeder nicht medikamentösen Therapie. Gerade bei einer leichten, noch nicht lange anhaltenden Form von Schlafstörung, kann eine konsequente Befolgung der Regeln (siehe Regeln der Schlafhygiene) eine wesentliche Verbesserung erzielen. Für jeden Schlafgestörten ist es daher eine „Pflicht“, diese im Hinblick auf die eigenen Gewohnheiten zu überprüfen und ggf. Veränderungen einzuleiten. Um zu überprüfen, ob die Einhaltung dieser Regeln auf den eigenen Schlaf einen Einfluss hat, ist es allerdings notwendig, diese mindestens einen Monat lang strikt einzuhalten und die Auswirkungen anhand eines Schlaftagebuches zu dokumentieren.

Regeln der Schlafhygiene 

  1. Halten Sie sich jeden Tag (auch am Wochenende) an regelmäßige Aufsteh- und Zubettgeh-Zeiten (max. Abweichung: 30 Minuten). Regelmäßigkeit, stellen eine notwendige Voraussetzung dafür dar, dass sich die verschiedenen biologischen Rhythmen des Körpers aufeinander abstimmen. Die Einhaltung einer regelmäßigen Aufstehzeit ist dabei am Wichtigsten, denn diese ist für unsere biologischen Rhythmen der „Ankerpunkt“.
  2. Machen Sie kein Nicherchen tagsüber (Ausnahme: durch den Wecker einen kontrollierten 20 minütigen Schlaf): Selbst ein relativ kurzer Mittagsschlaf kann dazu führen, dass der Schlafdruck unverhältnismäßig stark reduziert wird. Ein- und Durchschlafstörungen in der Nacht können die Folge sein. Wenn Sie auf einen Kurzschlaf nicht verzichten können, sollten Sie ihn auf keinen Fall nach 15 Uhr einlegen. Besonders gefährlich ist in dieser Hinsicht auch das kurze – häufig nur minutenlange – Eindösen vorm Fernseher am Abend.
  3. Schränken Sie Ihre Bettliegezeit auf die Anzahl an Stunden ein, die Sie im Mittel pro Nach in der letzten Woche geschlafen haben: Diese Regel entspricht der Schlafrestriktionstechnik. Zu lange Bettliegezeiten können erheblich zur Aufrechterhaltung von Schlafstörungen beitragen. Nicht länger als 7 Stunden im Bett zu verbringen kann bei primären Schlafstörungen als Richtmaß gelten.
  4. Trinken Sie drei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Alkohol mehr: Alkohol verhilft zwar manchen Patienten mit Schlafstörungen zu einem leichteren Einschlafen, kann aber die Schlafqualität gravierend beeinträchtigen und führt gerade in der zweiten Nachthälfte oft zu Durchschlafproblemen. Was die wenigsten wissen: Schon relativ geringe Mengen (2 Gläser Wein, 1 Liter Bier) führen zu einer deutlichen Verschlechterung der Schlaferholsamkeit. Als Schlafgestörter sollte nicht häufiger als 1-2 Mal pro Woche am Abend Alkohol getrunken werden – nach Möglichkeit mit genügend Abstand zum Zubettgehen (pro Glas etwa eine Stunde).
  5. Trinken Sie 4-8 Stunden vor dem Zubettgehen keinen Kaffee mehr: Dass Kaffee als „Wachmacher“ zu erheblichen Schlafstörungen beitragen kann, wird Ihnen als Binsenweisheit bekannt sein. Die wenigsten Menschen wissen allerdings, dass je nach individueller Empfindlichkeit, die schlafschädigende Wirkung von Kaffee 8-14 Stunden anhalten kann. Beachten Sie auch, dass schwarzer und grüner Tee sowie auch Cola ebenfalls Koffein enthalten. Nach Möglichkeit sollten Sie versuchsweise für 4 Wochen ganz auf Kaffee/Tee verzichten und anschließend nicht mehr als 3 Tassen Kaffee vor 10 Uhr vormittags trinken.
  6. Rauchen Sie nicht mehr nach 19 Uhr abends oder geben Sie das Rauchen ganz auf. Während der Nacht sollten Sie überhaupt nicht rauchen: Nikotin wirkt sich auf den Schlaf ähnlich negativ wie Koffein aus. Insbesondere die Wechselwirkung aus Nikotin und Alkohol wirkt schlafstörend. Langfristig wird der Schlaf auch durch die vom Rauchen eingeschränkte Funktion der Lunge beeinträchtigt.
  7. Drei Stunden vor dem Zubettgehen sollten Sie keine größeren Mengen an Essen und/oder Trinken zu sich nehmen. Ein kleiner Schnack vor dem Zubettgehen (z.B. Milch mit Honig, eine Banane o.ä.) kann aber hilfreich sein: Dass ein voller Bauch bzw. eine volle Blase dem Schlaf nicht zuträglich ist, erklärt sich von selbst. Das „Betthupferl“ hat seine Begründung darin, dass Nahrungsmittel wie Milch, Bananen und Schokolade das sog. „L-Tryptophan“ enthalten, ein Stoff, der im Gehirn eine Rolle bei Schlafregulation spielt. Um allerdings dorthin zu gelangen, braucht das L-Tryptophan ein Zuckermolekül als „Taxi“- deswegen der Honig als Zugabe zur Milch.
  8. Vermeiden Sie körperliche Überanstrengung nach 18 Uhr. Gehen Sie aber grundsätzlich sportlichen Aktivitäten am Tage nach: Starke körperliche Anstrengung regt ähnlich wie Kaffee und Nikotin unser sog. „sympathisches Nervensystem“ an, welches für Aktivität und Stress zuständig ist. Es braucht mehrere Stunden bis die Aktivität des sympathischen Nervensystems wieder abflaut. Umgekehrt könne Menschen, die tagsüber kaum einer körperlichen Betätigung nachgehen, durch regelmäßiges körperliches Training, ihren Schlaf verbessern. Dies gilt besonders für ältere Menschen.
  9. Gestalten Sie Ihre Schlafumgebung angenehm und schlaffördernd (Temperatur, Licht, Geräusche). Nach Möglichkeit sollte das Schlafzimmer nur zum Schlafen dienen und nicht gleichzeitig z. B. als Arbeitszimmer verwendet werden (siehe: „Stimulus-Kontrolle“)
  10. Schaffen Sie zwischen Ihrem Alltag und dem Zubettgehen eine „Pufferzone“: Wenn sich der Schlaf unmittelbar an den normalen Alltag (z. B. der Planung für den kommenden Tag, Arbeit, anstrengenden Gesprächen u. ä.) anschließt, sind Einschlafprobleme leicht die Folge. Zwei Stunden vor dem Zubettgehen sollten solche Aktivitäten nach Möglichkeit abgeschlossen und der Rest der Zeit der Erholung gewidmet sein. Wenn Sie Aufgaben des nächsten Tages, Sorgen und Grübeleien nicht loslassen, ist es oft hilfreich, diese rechtzeitig am Abend z. B. in einem Tagebuch aufzuschreiben und „abzulegen“.
  11. Legen Sie sich ein regelmäßiges Zubettgeh-Ritual zu: Eine Reihe regelmäßiger, stets in der gleichen Abfolge durchgeführter Handlungen (z.B. Kontrolle, ob Haustür verschlossen ist, Licht in anderen Räumen löschen, Umziehen für die Nacht, Heizung abdrehen, Zähne putzen) kann helfen, den Körper bereits im Vorfeld auf die Schlafenszeit einzustimmen. Ihre Rituale sollten aber nicht länger als 30 Minuten dauern.
  12. Wenn Sie nachts aufwachen, sollten Sie nichts essen: Regelmäßiges Essen in der Nacht führt innerhalb kurzer Zeit dazu, dass Ihr Körper von selber nachts wach wird, weil er erwartet, von Ihnen „gefüttert“ zu werden.
  13. Setzen Sie sich keinem hellen Licht aus, wenn Sie nachts wach werden und aufstehen müssen: Helles Licht wirkt als „Wachmacher“ und ist in der Lage unsere „innere Uhren“ zu verstellen.
  14. Vermeiden Sie es Nachts auf die Uhr zu gucken: Der Blick zur Uhr löst zumeist direkt entsprechende gedankliche („3 Uhr: Die Nacht kann ich mal wieder vergessen“) und körperliche Reaktionen (Anspannung, Erregung) aus und raubt den letzten Rest an Unbefangenheit gegenüber dem Schlaf. Drehen Sie am besten Ihren Wecker so, dass Sie ihn gar nicht sehen können.
  15. Setzen Sie sich nach dem Aufstehen am Morgen nach Möglichkeit etwa eine halbe Stunde lang dem Tageslicht aus: Tageslicht am Morgen (auch an einem grauen, bedeckten Tag ist das Tageslicht draußen bei weitem heller als die künstliche Raumbeleuchtung) hilft den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren und hat gleichzeitig eine stimmungsaufhellende Wirkung.

Auch wenn viele dieser Regeln bedeuten, dass Sie auf die eine oder andere liebgewonnene Gewohnheit verzichten müssen, sollten Sie doch keinesfalls auf „Sparflamme“ leben, sondern auch in den Abendstunden angenehmen Aktivitäten nachgehen. Bedenken Sie, dass nicht nur der Schlaf den folgenden Tag bestimmt, sondern umgekehrt auch gilt: Der Tag bestimmt die Nacht. Nur ein aktiv gestaltetes Wach-leben mit Arbeit, Hobbys, Interessen usw. kann zu einem erholsamen Schlaf beitragen.

Sollten Sie Symptome wie:

  • Länger anhaltende Schlafstörungen
  • Nicht erholsamer Schlaf
  • Dauerhafte Tagesmüdigkeit
  • Ungewolltest Einschlafen
  • Schnarchen
  • Nächtliche Atemaussetzer
  • In Ruhe auftretende Missempfindungen der Beine
  • Unklare nächtliche Ereignisse

bei Ihnen bemerken, dann kontaktieren Sie uns gerne.