„Turne bis zur Urne“ – so lautet das humorvolle Motto unseres Schwindel-Experten Prof. Dr. Dr. med. Hamann.
Doch hinter dem Spruch steckt mehr als nur ein Lächeln: Gerade Menschen, die unter Schwindel leiden, profitieren von Bewegung.
Durch Turnen oder Tanzen und gezielte Übungen wird das Gleichgewichtssystem trainiert.
Gezielte Schrittfolgen, wie sie in Tanz- oder Bewegungseinheiten eingesetzt werden, haben nachweislich vielfältige positive Effekte auf Körper und Geist. Sie trainieren das dynamische Gleichgewicht und schulen die Fähigkeit, Doppelaufgaben zu bewältigen – etwa gleichzeitig Bewegungen auszuführen und den Rhythmus zu halten. Darüber hinaus stärken sie die Planung und Organisation von Bewegungsabläufen, was eng mit den exekutiven Funktionen des Gehirns verknüpft ist. Auch das räumliche Lernen sowie das Bewegungs- und Arbeitsgedächtnis profitieren von der wiederholten Abfolge solcher Bewegungsmuster.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich dies in der Methode von Émile Jaques-Dalcroze (1865–1950), einem Schweizer Komponisten und Musikpädagogen. Sein Konzept der Rhythmischen Erziehung verbindet Musik, Bewegung und Körperwahrnehmung auf einzigartige Weise. Durch die Synchronisation von Musik und Bewegung lernen Teilnehmende nicht nur, ihren Körper differenzierter wahrzunehmen, sondern entwickeln auch eine verbesserte Koordination, eine gesteigerte Aufmerksamkeit und eine größere Flexibilität im Denken.